Eine Gehörgangsentzündung kann teuflisch weh tun.
In diesen Tagen kommen besonders viele Menschen mit starken Ohrenschmerzen in meine Praxis. Wieso tritt die Gehörgangsentzündung im Sommer so häufig auf?
Vor allem Baden, Schwitzen und gut gemeinte (aber falsche) Ohrenreinigung sind Risikofaktoren - aber auch Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte. Warum?
Gemeinsam ist diesen Faktoren, dass sie das empfindliche Gleichgewicht in der Gehörgangshaut stören. Ohrenschmalz, das eigentlich den Gehörgang schützen soll, wird herausgewaschen, die Haut aufgeweicht, ihr pH-Wert verändert und ihre Mikroflora gestört. Dann können Bakterien die Oberhand gewinnen, die eine Otitis externa, also eine Gehörgangsentzündung zur Folge haben.
Weiter kann man durch falsches "Ohrenreinigen" winzige Verletzungen der Haut verursachen, wodurch die Entzündung weiter vorangetrieben wird.
Es hilft nur der Gang zum HNO-Arzt! In der Regel bekommt man durch gründliche ohrenärztliche Gehörgangsreinigung und geeignete Lokalmaßnahmen (z.B. Tropfen oder Salbenstreifen), evtl. zusammen mit Schmerzmitteln, die Entzündung rasch wieder in den Griff.
Wie kann man einer Gehörgansentzündung vorbeugen? Am besten ist es, das Ohr trocken zu halten: Entweder den Wasserkontakt zu begrenzen, evtl. geeignete Ohrenstöpsel zu verwenden oder den Gehörgang nach dem Baden rasch zu trocknen - aber nicht mit Wattestäbchen.
In Apotheken sind auch prophylaktische Ohrentropfen erhältlich, die den Gehörgang desinfizieren bzw. den Haut-pH-Wert senken.
(Photo by Simon Infanger on Unsplash.)
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